Schwarzmund-Grundel

Steckbrief 

Ausbreitung als invasive Art

Lebensraum: Die Schwarzmundgrundel ist ein Brack- und Süßwasserfisch, tolerant gegenüber Salzgehalt, aber mit hohen Anforderungen an die Wasserqualität (profitiert von den Anstrengungen der EU, die Wasserqualität zu verbessern). Steinschüttungen stellen für sie optimale
Lebensraum- und Laichhabitate dar, in denen sie sich vorden meisten Raubfischen verstecken kann.
Nahrung: Laich anderer Fische, Insektenlarven, Flohkrebse, Schnecken, Muscheln usw

Alter: bis 4 Jahre.
Laichzeit: März bis Mai

Was tun bei Fang?
» Entnehmen
» Auf keinen Fall zurück oder in andere Gewässer setzen
» Als toten Raubfischköder verwenden
» Als Speise zubereiten

 

1. Grundeln sorgfältig ausnehmen und Kopf abtrennen, danach mit klarem Wasser ausspülen.

2. Gewürzmehl zubereiten: Dazu etwas Mehl nach Belieben mit Knoblauch, Salz, Pfeffer und Paprika würzen.

3. Einen Topf mit Öl oder eine Fritteuse vorbereiten, das Öl auf etwa 150 Grad erhitzen.

4. Die Grundeln großzügig in dem Mehl wenden und anschließend in den Topf / Fritteuse geben.

5. Die Grundeln 5-7 Minuten schön langsam ausbacken, bis sie goldgelb sind.

6. Mit Zitrone beträufeln und die Grundel im Ganzen essen!


Ernährung

Die Grundel ernährt sich von wirbellosen Tieren wie Schnecken, Insektenlarven und Flohkrebsen. Natürliche Köder wie Maden und Würmer sind einen sehr willkommenen Snack dar. Sie ist uns allerdings auch als Fischlaichräuber bekannt. Selbst wenn dies ein Grund zur Sorge sein könnte, unterscheidet sie das nicht von anderen kleineren Fischarten, die ein ähnliches Fressverhalten aufweisen.


Kulinarische Möglichkeiten? Die Schwarzmundgrundel als Speisefisch

In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet ist die Schwarzmundgrundel ein geschätzter Speisefisch. Hierzulande ist das Verhältnis zwischen Angler*innen und Schwarzmundgrundel aber meist problematisch. Die Grundel beißt aufgrund ihrer Häufigkeit oft zuerst an, die Angler*innen empfinden den Fang jedoch als uninteressant.

Anglerverbände und Behörden versuchen, der kulinarischen Unbekanntheit des Fisches entgegenzuwirken, indem sie Kochrezepte aus Osteuropa verbreiten. Wenn die Grundel mehr als Nahrungsmittel akzeptiert wird, könnten andere gefährdetet Speisefischarten dadurch geschont werden. Weiterlesen


Bedrohung für andere Fischarten

Das Fressverhalten der Schwarzmund-Grundel war Gegenstand zahlreicher Studien, die maßgeblich von der Sorge getrieben waren, sie könnte in neu besiedelten Gewässern als Laichräuber und Fressfeind von Jungfischen den Bestand heimischer Fischarten bedrohen. Diese Befürchtung lag nahe, da sich die Grundel bevorzugt in ufernahen Bereichen wie Steinschüttungen aufhält. Derartige Strukturen gelten als „Kinderstube“ zahlreicher Fischarten, die hier sowohl ablaichen als auch ihr Larven- und Jungfischstadium verbringen, weitestgehend geschützt vor Freiwasserräubern wie Barsch, Rapfen und Hecht. Die Präsenz von Schwarzmund-Grundeln ließ befürchten, dass Jungfischen nun auch in diesem vermeintlich geschützten Raum nachgestellt würde und sie somit überhaupt keine Gelegenheit mehr bekämen, ein fortpflanzungsfähiges Alter zu erreichen.


Fluch oder Segen?

In natürlichen Gewässern
Hier kann die Schwarzmundgrundel als Nahrung für Raubfische wie Flussbarsch, Dorsch (Brack -und Meerwasserregion), Zander, Wels, Barsch, Quappe sowie Kormoran und Graureiher dienen.
In Bundeswasserstraßen und Kanälen
In Gewässern mit vielen Versteckmöglichkeiten, beispielsweise Steinschüttungen, sind die Bedingungen für die Schwarzmundgrundel so gut, dass sie sich zu stark ausbreitet. Als Laichräuber wird die Grundel zur Gefahr für die heimische Fischwelt, die auch vor Jungfischen nicht haltmacht. Zudem wird sie zum Nahrungskonkurrenten für viele der angestammten heimischen Fische, darunter geschützte Arten wie Rapfen und Steinbeißer. Betroffene Gewässer in Brandenburg sind zum Beispiel die Havel
oder die Elbe auch der Rhein und viele neben Flüsse sind ebenso betroffen. Die Quappe und der Aal sind als Einzige in der Lage, den Grundeln in Verstecke zu folgen und ihre Jungfische zu fressen.


Fisch-Küche: Knusper-Grundeln mit Jörg Strehlow

Grundeln können beim Angeln im Fluss ziemlich nervig sein, in der Küche von Jörg Strehlow dagegen sind sie gern gesehen und ein echter Leckerbissen. Man muss nur die richtigen Fisch-Rezepte kennen! Ein Film von FISCH & FANG